5 Wiss. Stellen UND 1x0,5 Projektassistenz "Vom Boom zur Krise: Der deutsche Steinkohlenbergbau nach 1945“ (Bochum)

5 Wiss. Stellen UND 1x0,5 Projektassistenz "Vom Boom zur Krise: Der deutsche Steinkohlenbergbau nach 1945“ (Bochum)

Arbeitgeber
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.10.2015 - 30.09.2018
Bewerbungsschluss
14.08.2015
Url (PDF/Website)
Von
Dr. Lars Bluma

Im Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM) der DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH, Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft, sind ab dem 01.Oktober 2015, befristet für die Dauer von 36 Monaten, 5 wissenschaftliche Stellen und eine Stelle als Projektassistenz im von der RAG-Stiftung geförderten Forschungsprojekt „Vom Boom zur Krise: Der deutsche Steinkohlenbergbau nach 1945“ zu besetzen:

2 Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen (Postdoc, 38,5 Wstd.)
Kennziffer: SGM 01

3 Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen (Doktoranden, 19,25 Wstd.)
Kennziffer SGM 02

1 Projektassistenten/in (Postdoc, 19,25 Wstd.)
Kennziffer SGM 03

Projektbeschreibung
In den Forschungsprojekten des DBM wird der Umgang mit bergbaulichen Georessourcen im Kontext sozialer, kultureller, technischer und wirtschaftlicher Entwicklungen von der Urzeit bis zur Gegenwart analysiert. Für den einzurichtenden langfristigen Forschungsschwerpunkt „Steinkohle als Georessource der Moderne“ (SGM) wird jedoch eine stärkere regionale und zeitliche Zuspitzung erfolgen. Im Zentrum von SGM wird der Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart stehen. Für das Pilotprojekt des Forschungsschwerpunktes SGM „Vom Boom zur Krise: Der deutsche Steinkohlenbergbau nach 1945“, dessen Durchführung von 2015 bis 2018 geplant ist, soll im Hinblick auf das Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus 2018 eine weitergehende Fokussierung auf die Nachkriegsgeschichte erfolgen. Zentraler Bestandteil wird dabei die wissenschaftliche Erschließung und Auswertung von Archiv- und Sammlungsgut des Montanhistorischen Dokumentationszentrums am DBM (montan.dok) sein. Damit erfolgt eine engere wissenschaftliche Verzahnung des Forschungsbereichs Bergbaugeschichte mit dem montan.dok.

Im Forschungsprojekt „Vom Boom zur Krise: Der deutsche Steinkohlenbergbau nach 1945“ werden zwei Themenlinien etabliert, die die Transformationsprozesse des Bergbaus an der Ruhr in Einzelprojekten erforschen. In der Themenlinie 1 (Innovationskulturen im Wandel nach 1945) werden die bergbauspezifischen Innovationsleistungen in den Feldern Technik, Wissenschaft und Unternehmensorganisation/-strategie untersucht. Zentrale These ist, dass der Steinkohlenbergbau an der Ruhr eine eigene Innovationskultur hervorbrachte, die eng mit den ökonomischen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen an der Ruhr verknüpft war. Aufgabe der drei Teilprojekte in dieser Themenlinie wird es sein, zentrale Innovationsfelder und deren Charakteristiken auszumachen. Methodisch wird zu klären sein, ob der Begriff der Innovationskultur eine hinreichende analytische Schärfe aufweist, um ökonomische, technische und wissenschaftliche Innovationen gleichsam betrachten zu können.

In der Themenlinie 2 (Transformation von Industrielandschaften) werden die Konversionsprozesse montanindustriell geprägter Industriereviere unter vorrangig politischen und ökonomischen Gesichtspunkten sowie den daraus abgeleiteten Strategien der (industrie-)kulturellen In-Wert-Setzung vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts untersucht. Zentrale These ist, dass die ökonomische Dimension des sukzessiven Rückzugs des aktiven Steinkohlenbergbaus dem Strukturwandel an der Ruhr eine Pionierrolle bei der Etablierung industriekultureller Transformationsleistungen im nationalen Kontext zugewiesen hat. Aufgabe der zwei Teilprojekte in dieser Themenlinie wird es sein, die These anhand aufeinander bezogener Vergleichsstudien zu prüfen. Während einerseits die ehemals westdeutschen Steinkohlenreviere – also insbesondere Ruhr, Saar, Aachen und Ibbenbüren – die komparative Perspektive bestimmen, sollen in einem zweiten Vergleich insbesondere mit britischen Revieren die Rolle und Bedeutung des Steinkohlenbergbaus in Bezug auf die Ausprägung industrieller Kulturlandschaften im UNESCO-Welterbe historisiert werden.

Übersicht über die Themenlinien
Themenlinie 1: Innovationskulturen im Wandel nach 1945
- Automatisierung im Steinkohlenbergbau (Projektnummer P 1.1)
- Umbrüche in den Montanwissenschaften (Projektnummer P 1.2)
-Unternehmensstrategien in Boom und Krise (Projektnummer P 1.3)

Themenlinie 2: Transformation von Industrielandschaften
- Industriekulturelle Transformationen im Vergleich: Ruhr, Saar, Aachen, Ibbenbüren (Projektnummer P 2.1)
- Industrielle Kulturlandschaften im UNESCO-Welterbe: Das Beispiel Großbritannien (Projektnummer P 2.2)

Stellenbeschreibungen
Stellen mit der Kennziffer SGM 01 (Postdocs): erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium der Geschichte; Promotion in Neuere Geschichte, Zeitgeschichte, Wirtschafts-, Technik-, Wissenschaftsgeschichte o.ä.; profunde Kenntnisse der modernen Montangeschichte; hohe Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft und Fähigkeit zum selbständigen und sorgfältigen Arbeiten; sehr gute Englischkenntnisse. Die Bereitschaft zur Einwerbung von Drittmittelvorhaben wird ebenso vorausgesetzt wie die Bereitschaft, Forschungs- und Recherchearbeit auch außerhalb des Sitzortes Bochum durchzuführen. Sie entwickeln und bearbeiten selbständig ein Forschungsprojekt in einer der beiden genannten Themenlinien. Im Förderzeitraum wird die Erstellung einer wissenschaftlichen Monografie ebenso erwartet wie die Präsentation der Forschungsergebnisse auf internationalen Tagungen und in weiteren Veröffentlichungen. Gelegenheit zur wissenschaftlichen Weiterqualifizierung wird ermöglicht. Eine Verlängerung der Stellen um weitere drei Jahre wird bei erfolgreichem Abschluss des Projektes angestrebt.

Stellen mit der Kennziffer SGM 02 (Doktoranden): erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium der Geschichte mit Schwerpunktbildung in Neuere Geschichte, Zeitgeschichte, Wirtschafts-, Technik-, Wissenschaftsgeschichte o.ä., Einsatzbereitschaft und Fähigkeit zum selbständigen und sorgfältigen Arbeiten; sehr gute Englischkenntnisse; die Bereitschaft, Forschungs- und Recherchearbeit auch außerhalb des Sitzortes Bochum durchzuführen wird vorausgesetzt. Sie entwickeln und bearbeiten ein Forschungsprojekt in einer der beiden genannten Themenlinien. Im Förderzeitraum wird die Erstellung einer wissenschaftlichen Monografie ebenso erwartet wie die Präsentation der Forschungsergebnisse auf internationalen Tagungen und in weiteren Veröffentlichungen. Gelegenheit zur Promotion wird in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum ermöglicht; es wird erwartet, dass die Promovenden an den Graduiertenprogrammen der betreuenden Institutionen aktiv teilnehmen.

Stelle mit der Kennziffer SGM 03 (Projektassistenz): erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium der Geschichte; Promotion in Neuere Geschichte, Zeitgeschichte, Wirtschafts-, Technik-, Wissenschaftsgeschichte o.ä.; nachweisbare Erfahrungen in Projektarbeit, Wissenschaftsmanagement o.ä., hohe Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft und Fähigkeit zum selbständigen und sorgfältigen Arbeiten; sehr gute Englischkenntnisse. Sie unterstützen die Projektleitung bei allen organisatorischen Tätigkeiten (Tagungsorganisation, Vorbereitung der Arbeitstreffen, finanzielle Abwicklung des Projektes usw.). Eine Aufstockung der Stelle zu einer Vollzeitstelle ist z.B. durch die Einwerbung von weiteren Drittmitteln möglich.

Das bieten wir Ihnen
Das Deutsche Bergbau-Museum (DBM) ist ein exzellentes Leibniz-Institut zur Erforschung der Montangeschichte. Es ist regional, national und international hervorragend vernetzt und fördert im besonderen Maße die wissenschaftliche Qualifikation von Doktoranden und Postdoktoranden. Das DBM bietet mit dem Montanhistorischen Dokumentationszentrum eine ausgezeichnete Forschungsinfrastruktur an, die den Wissenschaftlern/innen des Forschungsprojektes zur Verfügung steht.

Die Vergütung erfolgt nach dem Haustarif der DMT-LB.

Die DMT-LB mbH verfolgt das Ziel der beruflichen Gleichstellung von
Frauen und Männern. Bewerbungen von qualifizierten Frauen begrüßen wir daher besonders. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Qualifikation und Eignung besonders berücksichtigt.

Richten Sie Ihre Bewerbung mit der Kennziffer der Stelle bitte bis zum 14.08.2015 mit den üblichen Angaben, bevorzugt in elektronischer Form, an daniel.sternal@dmt-lb.de oder postalisch an die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH, Personalwesen und Recht, Herner Str. 45, 44787 Bochum.
Von den Bewerbern/innen auf die wissenschaftlichen Postdoc-Stellen (Kennziffer SGM 01) wird die Einreichung einer kurzen Projektskizze (2-3 Seiten) erwartet. Für die Bewerber/innen auf die Doktorandenstellen (Kennziffer SGM 02) ist die Einreichung eines Konzeptpapieres fakultativ. Beide Bewerbergruppen geben bitte die Themenlinie und evtl. die Nummer des Projektes an, in dem sie forschen möchten. Letzteres ist für die Projektassistenz (SGM 03) nicht nötig. Bewerbungsunterlagen können nur dann zurückgesandt werden, wenn ihnen ein frankierter und adressierter Rückumschlag beiliegt.

Nähere Auskünfte zum Forschungsprojekt erteilt Ihnen Dr. Lars Bluma, Forschungsbereichsleiter Bergbaugeschichte, Tel.: 0234-9684115, Email: lars.bluma@bergbaumuseum.de